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Kantige Podiumsdiskussion

Der Elternrat unserer Schule hat zu einem Austauschabend in die Aula geladen. Neben Elternrat, Schulleitung und Schülern kamen auch Fachpolitikerinnen zu Wort. Diskutiert wurde die Frage warum Sachsen zwar viele Lehrerinnen und Lehrer ausbildet, aber nur wenige in den landeseigenen Schuldienst übernimmt.

Es gab Berichte über eine dünne Personaldecke, Unterrichtsausfälle, beispielsweise in Spanisch oder Biologie, und das Programm „Unterrichtsversorgung“.  

Von rund 200 ausgebildeten Referendaren im Januar 2022 bekamen nur knapp 100 eine Festanstellung in Sachsen. Dies ist ein Zustand, den man sich ganz offensichtlich gar nicht leisten kann, glaubt man den Wortmeldungen des Abends.

Es ging aber auch darum, die Krise als Chance zu betrachten um Schule neu zu denken. Eine Entlastung von Schülern und Lehrern gelänge durch deutliche Entrümpelung der Lehrpläne. Schulleitungen werden zunehmend schon durch sogenannte Schulverwaltungsassistenen unterstützt.  Dies sollte unbedingt auf IT- und Ganztagsangebote ausgeweitet werden.

Kummer bereitet nicht nur der Fachkräftemangel, sondern auch die wenig durchdachte Aktion „Aufholen nach Corona“, die mit Lernangeboten in den Nachmittagsbereich eindringt und somit Hausaufgaben- und Freizeit Konkurrenz macht.

Zu guter Letzt sind da noch die Kinder, die durch Corona-Einschränkungen und den Ukraine-Krieg seelischen Belastungen ausgesetzt waren und sind,  die sich teilweise in Existenz- und Versagensängsten manifestieren. Lehrerinnen und Lehrer stehen diesen Schülern oft hilflos gegenüber.  Denn da sind wir wieder am Anfang: dünne Personaldecke, zeitraubende Lehrpläne… Professionelle Sozialarbeit ist hier gefragt. 

Diese Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, dass es notwendig ist Missstände zu benennen und von möglichst vielen Blickwinkeln zu betrachten. Nur so ist es möglich nächste Schritte zu unternehmen.

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